Zur Tradition ist es geworden, dass bei einer Hochzeit der seit 1976 bestehende Hochzeitsguckverein „tätig“ wird. Dies ist ein loser Zusammenschluss von Frauen aus dem Dorf.
Die Mitglieder des Hochzeitsguckvereins stehen am Eingangstürchen vom Kirchenweg und „bestaunen“ das Brautpaar und den Hochzeitszug auf dem Gang zur Kirche. Während dann in der Kirche die Trauung stattfindet, baut draussen der Hochzeitsguckverein den Sägbock auf, bestückt ihn mit dem mitgebrauchten Holzstämmchen und der Säge und trinkt auf das Wohl des Brautpaares ein Schnäpschen oder ein Glas Sekt.
Bevor dann das Brautpaar nach der Trauung das Kirchengelände verlässt, muss es am Türchen die Hochzeitsguckvereinsaufgabe hinter sich bringen, d.h. das Holzstämmchen muss von Braut und Bräutigam durchgesägt werden. Das hat schon manchen Schweiß gekostet und gar manches Mal musste der Bräutigam sich der Jacke entledigen. Doch immer hat es geklappt! Nach getaner Arbeit wird dem Brautpaar als Belohnung ein Schnäpschen serviert. Die „Belohnung“ für den Hochzeitsguckverein besteht zumeist in barer Münze und trägt zu einem geselligen Beisammensein bei. Doch nicht nur bei Hochzeiten im Dorf ist der Hochzeitsguckverein zur Stelle; heiratet ein Dorfmitglied auswärts, findet sich auch dort vor der Kirche der Hochzeitsguckverein ein und erweist dem Brautpaar und der Hochzeitsgesellschaft die Ehre.
Die Mitglieder des Hochzeitsguckvereines sehen die Aufgabe am Sägbock als Symbol für den gemeinsamen Lebensrhythmus an. Es soll dargestellt werden, dass nur Zusammenarbeit, nicht ein Gegeneinanderarbeiten, Zukunft bedeutet.