Die Akademische Feier war Auftakt des Festjahres

kommers 2Der Schöffengrunder Ortsteil Oberquembach (Quenenbach Superior) wurde 1266 erstmals urkundlich erwähnt und feiert in diesem Jahr die 750. Wiederkehr seiner Ersterwähnung. Auftakt der Feierlichkeiten im Festjahr, war der Akademische Abend im Oberquembacher Dorfgemeinschaftshaus mit historischem Rückblick und buntem Programm. Höhepunkt des Festjahres sind die "Tage des offenen Dorfes" am 4. September.

Wolfgang Hofmann von der "Interessengemeinschaft (IG) 750 Jahre Oberquembach" konnte im vollbesetzten Dorfgemeinschaftshaus Landrat Wolfgang Schuster, Bürgermeister Hans-Peter Stock und Gemeindepfarrer Hartmut Sitzler als Ehrengäste willkommen heißen. Landrat Schuster übermittelte die besten Grüße der Kreisgremien und scherzte in seiner Rede, dass seit 1266 dreißig Generationen gelebt hätten: "Die Kinder und Jugendlichen von heute, können sich jetzt schon mal Gedanken darüber machen, wie sie in 50 Jahren dass 800jährige Bestehen von Oberquembach organisieren". Er lobte auch unsere ländliche Region, die den Menschen große Chancen durch gut bezahlte Arbeitsplätze bieten würde.
Bürgermeister Stock wünschte im Namen der Gemeinde und der Gemeindegremien dem Dorffest einen guten Verlauf und sprach ebenfalls lobende Worte aus: "Oberquembach ist ein kleines gemütliches Dorf, wo man noch gut feiern kann und die Welt noch in Ordnung ist".

kommers 1Gerhard Weber moderierte im blauen Hessenkittel die einzelnen Programmpunkte des Abends. Zunächst zeigten etwa 20 Kinder unter der Leitung von Annamaria Köhler, die unterschiedlichsten Tanzvorführungen auf der Bühne und bekamen für ihre tolle Leistung sehr viele Applaus von den begeisterten Zuschauern. Es folgten im Verlauf des weiteren Abends drei Liedbeiträge mit selbstgedichteten Texten des "Passivenchors", sowie die beiden Sketchs "Der Stein" von Ursula Ströhle und "Spinnstubb" von Reinhild Graf. Für musikalische Unterhaltung sorgte der Frauenchor Oberquembach (Leitung: Erika Schäfer) und der MGV "Liederkranz" Oberquembach (Leitung: Volker Purdak).

Paul Henkelmann - ebenfalls im blauen Hessenkittel - ging in seinem Prolog "Wie alles kam" auf die näheren Umstände des Nachforschens in alten Urkunden ein. Nachdem die Jahreszahl 1266 der Ersterwähnung schon mal bekannt war, hatte man sich zunächst beim Wetzlarer Stadtarchiv auf die Suche begeben, dort hatte man mit dankenswerter Unterstützung in einem Urkundenbuch der Stadt Wetzlar den entscheidenden Hinweis gefunden, nämlich dass die Urkunde mit der erstmaligen Erwähnung von Oberquembach im Hessischen Staatsarchiv in Marburg liegt.

In der Urkunde heißt es: Hermann, Schultheiss zu Gelnhausen und seine Ehefrau Jutta verkaufen dem Wetzlarer Bürger Richolfo dicto de Brath ihre Güter zu Quembach im Jahre 1266. Im Jahr 1271 ist ein "Werner von Quenenbach" namentlich als Bürger in Wetzlar aufgetaucht. Bis 1279 wurden diese Güter von Diemar, welcher damals als Burgmanne mit seiner Frau Mathilde auf dem Kalsmunt residierte, an das deutsche Haus in Marburg übertragen. Die beiden hatten sich allerdings ein "Einsitzrecht" bei den Gütern in Oberquembach bis zu ihrem Tode behalten. 1291 verschenkte die Wetzlarer Bürgerin Heddewigis die Einkünfte der Oberquembacher Güter an die Nonnen von Schiffenberg. So bekamen es die Altvorderen von Oberquembach nicht nur mit den Wetzlarer "Eisjern" sondern auch mit den Gießener "Schlammbeißern" zu tun.

Wolfgang Hofmann hielt in Frack und Zylinder die Festrede und erinnerte zunächst an die Vorbereitungen zum Fest. "Als wir vor zwei Jahren davon Kenntnis erlangten, dass Oberquembach 1266 erstmals urkundlich erwähnt wurde, war sich der Ortsbeirat schnell darüber einig, dass so ein Ereignis gefeiert werden muss". Gleichsam sei allen klar gewesen dass der Ortsbeirat dies nicht alleine organisieren kann, so wurde der Grundstein für eine Interessengemeinschaft gelegt worden. Alle Oberquembacher wären dazu eingeladen worden, an diesem Projekt - das die Allgemeinheit beträfe - mitzumachen.

Zwei Arbeitsgruppen wurden gegründet, nämlich "Organisation/Veranstaltungen" sowie "Geschichte". Die Veranstaltungsgruppe hatte die Hauptaufgabe, den "Tag des offenen Dorfes" zu organisieren. Als "Nebenprodukt" kristalliserte sich vergangenen Herbst der sehr gut besuchte Dorfnachmittag mit Kaffee und Kuchen sowie einer gelungenen Multimediaschau im DGH heraus, der zur allgemeinen Einstimmung dienen sollte. In der Zwischenzeit hat die Geschichtsgruppe den Fotokalender 2016 herausgebracht mit historischen Bildern sowie ein Heimatbuch "750 Jahre Oberquembach", was es schon zu kaufen gibt. Außerdem wird demnächst noch ein Kochbuch mit traditionellen Rezepten aus Oberquembach entstehen.

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