Die Oberquembacher nennt man mit dem Dörfer-Utznamen die „Gamphoijer“. Dies bedeutet soviel wie „glucksige Hühner“ = brutbereite Hühner.
Hier möchte nun ein Gamphuhn in seinem Oberquembacher Dialekt erzählen, wie die Oberquembacher zu ihrem Namen kamen. Es gibt von altersher einige Varianten, aber das Gamphuhn erzählt die Überlieferung, die ihm am besten gefällt:
Ea Owwerquembächer Baueschfraa „eawescht“ emoal ea Fraa aus Nirrequembach hinner dea Grenz´ zweasche den zwaa Dearfer beim „Earnde“ off fremde Äcker. Woarscheinlich hoat dej „Grenzgängerin“ sich goar naut Bieses doabei gedoacht, doch dej Owwerquembächerin woar richdich bies doadrüwer un hoat oig geschoan, doamet dej Noachbeschea aach wirklich waas, deas doas, woas sej doa treibt, Urächt eass und deas sej ihr Vieh gefälligst meat Foarer voa Nirrequembächer Äcker soatt mache soll. Zoam Schluss voa ihrer Scheallerei hoat sej dann geruffe: „Ihr seid wej die Gugugger un suchd als nur ean fremde Näester“. Doas wollt´ die Nirrerquembächer Fraa, die aach neat groad off´s Maul gefann` woar, neat off sich seatze loasse und hoat seareack gekreasche: „Woann mier die Gugugger soj, dann seid ihr die Gamphoijer“.
Deshalb haase mier Owwerquembächer hau noch üwwerall die „Gamphoijer“, un mier soj stolz off den Noame, weil doas doch häest, deass mier use Kruum goat beinanner haan un bei us Oadning eas.
Hemmen
Schon lange gibt es den Brauch des „Hemmens“ bei einer Hochzeit. Dieser Brauch wird zumeist von den Kindern gepflegt.
Bei den meisten Hochzeiten geht die Hochzeitsgesellschaft auch heute noch von einem Elternhaus des Brautpaares oder vom Dorfgemeinschaftshaus aus in einem geschlossenen Zug zur Kirche. Dabei stehen an der Straße „schaulustige“ Dorfbewohner, darunter auch die „Hemmer“. Wenn sich nun der Hochzeitszug nähert, werden über die Straße Seile gespannt, um den Zug aufzuhalten. Dann haben die Trauzeugen die Aufgabe, durch Verteilen von Süssigkeiten und/oder kleinen Geldbeträgen die „Hemmer“ dazu zu bringen, die Seile fallenzulassen und den Weg freizugeben. Sowohl die Hemmer als auch das Brautpaar haben an diesem Vorgang ihre Freude.
Brauch ist es auch, dass dem Brautpaar nahestehende Personen aus dem Hochzeitszug heraus für die am Straßenrand stehenden „Zuschauer“ Bonbons werfen, die eifrig aufgesammelt werden.
Zur Tradition ist es geworden, dass bei einer Hochzeit der seit 1976 bestehende Hochzeitsguckverein „tätig“ wird. Dies ist ein loser Zusammenschluss von Frauen aus dem Dorf.
Die Mitglieder des Hochzeitsguckvereins stehen am Eingangstürchen vom Kirchenweg und „bestaunen“ das Brautpaar und den Hochzeitszug auf dem Gang zur Kirche. Während dann in der Kirche die Trauung stattfindet, baut draussen der Hochzeitsguckverein den Sägbock auf, bestückt ihn mit dem mitgebrauchten Holzstämmchen und der Säge und trinkt auf das Wohl des Brautpaares ein Schnäpschen oder ein Glas Sekt.